Aperitif & Bitter

Bereit einen Aperitif zu kaufen – doch welche Spirituose darf es diesmal sein? Es gibt kaum ein vielseitigeres Getränk als den Aperitif. Welches Destillat auch immer die Rolle eines Aperitifs übernimmt, seine Aufgabe bleibt gleich – die Mahlzeit zu eröffnen. Dafür bürgt die Spirituose mit ihrem Namen, denn Aperitif stammt vom lateinischen „aperire“ und bedeutet so viel wie „eröffnen“. 

Aperitif stimmt als Short- oder Long-Drink auf das bevorstehende Gourmet-Erlebnis ein, indem das Getränk den Appetit anregt, aber auch indem es für heitere Stimmung sorgt. Die Zeit des Wartens auf den ersten Gang vergeht bei einer regen Unterhaltung schneller und die Begeisterung der Feinschmecker ist umso größer.

Zu den beliebtesten Aperitifs hierzulande gehören Schaumweine neben solchen Klassikern wie der italienische Cocktail Martini und der Campari-Bitter, der andalusische fortifizierte Weißwein Sherry und das portugiesische Kraftpaket Portwein. Aus Griechenland ist die Tradition eingewandert, den aromatischen Anis-Wodka Ouzo pur oder als Cocktail-Zutat vor der Mahlzeit zu servieren.
 

Während die Mahlzeitöffner gegenwärtig eine bunte Truppe bilden, schmeckten die ersten Appetitanreger herb. Wer heute einen Digestif oder Aperitif kaufen möchte, entscheidet sich auch oft bewusst für die Bitter. Bei einem Bitter ist der Name Programm, denn jede dieser Spirituosen zeichnet sich durch einen ursprünglichen bitteren Geschmack aus. 

Bitter, das sind Destillate aus altbewährten Heilkräutern, welche ihre wertvollen, verdauungsfördernden und magenreinigenden Eigenschaften unter dem Einfluss von Hitze optimal entfalten. Geschmacksgebend bei diesen Destillaten sind sogenannte Bitterkräuter, darunter:

• Wermut ist als Heilpflanze seit der Antike bekannt und wird wegen seiner entzündungshemmenden, blutreinigenden und allgemein vitalisierenden Eigenschaften geschätzt. Wermut regt den Appetit an und wirkt verdauungsfördernd. Vor allem in Absinth kommt diese Zutat intensiv zum Tragen.
• Enzianwurzel wurde noch bei den üppigen Gelagen der alten Römer gerne serviert. Dieses Heilkraut enthält mit Amarogentin einen der stärksten natürlichen Bitterstoffe.
• Angelikawurzel zählt ebenfalls zu den Bitterkräutern mit langer Tradition. Die Wikinger nahmen Angelikaauszüge mit auf ihre Reisen, um gegen die Magenbeschwerden optimal gerüstet zu sein.
• Mariendistel gehört zu den Leberkräutern. Der Wirkstoff Silymarin gilt in der Naturmedizin als hervorragendes Mittel gegen Leberentzündungen und soll dieses Körperorgan vitalisieren

Welche Bitterkräuter enthalten solche Berühmtheiten unter Bitter-Spirituosen wie Underberg, Becherovka oder Radeberger Bitter? Ein Blick hinter die Kulissen dürfen nur wenige Eingeweihte wagen. Die Rezepturen dieser Destillate sind streng geheim und werden von Generation zu Generation weiter tradiert.

Ein Bitter schmeckt hervorragend pur und bei Zimmertemperatur serviert, die meisten anderen Aperitifs begeistern als erfrischende, gekühlte Cocktails. Die meisten Cocktails sind schnell gemixt und lassen zugleich eine Menge Freiraum für eigene Kreativität.

Spritz ist ein Klassiker unter den Mahlzeitöffnern. 1 Teil Aperol, 2 Teile Prosecco, etwas Mineralwasser, Orange und Eiswürfel – Spritz ist frisch, leicht und lecker. Zu den beliebtesten Zutaten für den aromatischen Hugo gehören Schaumwein, Minzblätter, Holundersirup und Limette. Martini Fiero Twist, ein Cocktail aus Martini Fiero und Tonic auf Eis schmeckt am besten mit Orange oder Limette. 

Der griechische Aperitif-Champion Ouzo macht als Cocktail-Zutat eine appetitanregende Figur. Ein Cocktail aus einem Teil Amaretto und vier Teilen Ouzo schmeckt verführerisch aromatisch. Der Ouzo Blue als Mischung aus zwei Teilen Ouzo, einem Teil Blue Curaçao Sirup und einem Teil Zitronensaft ist nicht nur belebend, sondern auch eine richtige Augenweide.

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